Wo kommt der Aushub hin?
Insgesamt hat die reine Baugrube eine Fläche von ca. 11.000m² und eine Tiefe von bis zu 10m. Es ergibt sich daraus ein Aushub, der rund 250.000t schwer ist. Verteilt man diese Last auf Tage, an denen ausgehoben wird, kommt es zu einem täglichen Abtransport von 3000t bis 4000t. Dieser wird von 60 bis 80 LKWs zu verschiedenen Deponien im unmittelbaren Umland, meist sogar innerhalb Wiesbadens, gefahren.
Bei dem Abtransport wird systematisch vorgegangen: Die Fläche der Baugrube ist in ca. 200m² große Rasterfelder eingeteilt, in denen Bodenproben genommen und ausgewertet werden. Einen Überblick über die Felder erhält man mithilfe des Baugrubenplans. Je nach Ergebnis der Bodenproben und Einteilung in eine der Deponieklassen erfolgt die Abfahrt auf die entsprechende Deponie, die das Material annehmen darf. Die Zuweisung auf die Deponien erfolgt über die ELW innerhalb eines geschlossenen Rahmenvertrages mit der SEG.
Diese Kooperation zwischen den Entsorgungsbetrieben und der SEG bringt Vorteile in Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit mit sich: Durch die räumliche Nähe zu den Deponien werden kurze Wege gefahren, was Emissionen einspart, und den „Entsorgungstourismus“ mit langen Transportwegen vermeidet. Die anfallenden Kosten sind kalkulierbar und beruhen auf den jeweils aktuellen Gebühren. Damit wird Marktpreisschwankungen und Spekulationen vorgebeugt. Darüber hinaus verbleiben die Gewinne für die Entsorgung innerhalb des Konzerns der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Was wird ausgehoben?
Manche können sich noch an die Zeit vor der Errichtung der Sportflächen auf der Rheinhöhe erinnern. Hier war bis 1980 eine Ziegelei angesiedelt und anschließend wurde nach dem 2. Weltkrieg Trümmerschutt verfüllt. Entsprechend vielseitig sind die Funde: Von Zeitungspapier über Ziegel und eine Menge Altmetall.
Sicherheit geht vor! Auf der Baustelle…
Üblicherweise wird im Vorfeld auf einer Aushubfläche eine Oberflächensondierung zur Kampfmittelortung durchgeführt. Aufgrund der vielen metallischen Gegenstände in den vorhandenen Auffüllungen konnte eine solche Sondierung nicht durchgeführt werden. Die Detektoren hätten keine aussagekräftigen bzw. falsche Ergebnisse geliefert. Aus diesem Grund findet auf der Baustelle zum Sportpark Rheinhöhe eine sogenannte baubegleitende Sondierung statt.
Beim Ausheben gelten hier besondere Sicherheitsvorkehrungen: Das Aushubmaterial wird lageweise abgetragen und währenddessen von einem Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes sondiert, was bedeutet, dass er den Aushub sichtet und freigibt.
Zusätzlich zu den oben aufgeführten Sicherheitsmaßnahmen wurde die gesamte Baugrube als sogenannter Schwarzbereich ausgewiesen. Auf Grund dessen müssen die auszuführenden Arbeiten in Sicherheitskleidung vorgenommen werden. Beim Verlassen der Baugrube muss diese Schutzkleidung entsorgt werden. So wird die Verschleppung möglicher Schadstoffe zum Schutz des Umfelds vermieden. Dieser Schwarz-Bereich wird durch Bauzäune mit einem Staubschutz abgetrennt.
… und Sicherheit im direkten Umfeld
Im Zuge der Baustelleneinrichtung wurde der Fußgängerverkehr sowie die Bushaltestelle „Gymnasium am Mosbacher Berg“ aus dem Bypass auf die andere Seite des Rings verlegt, so dass insbesondere die Schülerinnen und Schüler der nahen gelegenen Schule außerhalb des Baustellenverkehrs sicher zu Fuß ihr Ziel erreichen.
Was passiert mit der Baugrube?
Sobald die Aushubarbeiten abgeschlossen sind, beginnen die Vorbereitungen für die Bodenplatte. Diese wird auf rund 400 Bohrpfähle gesetzt, die bis zu 20m in den Boden ragen. Mit Hilfe eines Bohrgeräts werden zunächst die Löcher gebohrt und mit Beton und Stahl verfüllt. Die Bodenplatte ist die Grundlage für den weiteren Aufbau – die Last von drei Etagen werden auf ihr ruhen.
